Was ist ein Glaukom?


Das Glaukom, im Volksmund auch Grüner Star genannt, ist eine Gruppe von verschiedenen Augenerkrankungen, die zu einer fortschreitenden Schädigung des Sehnervs mit Verlust visueller Funktion führen. 

Definition nach N. Pfeiffer, Glaukomspezialist der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG)

 

Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) schätzt die Zahl der an Glaukom erkrankten Menschen in Deutschland auf 1 Millionen und die Zahl der unerkannten Glaukome auf 50% (aus dem Jahr 2010 und 2005). 950.000 Personen über 40 Jahre leiden laut DOG an einem Offenwinkelglaukom, welches eine im höheren Alter entstehende chronische degenerative Erkrankung des Sehnervs ist, die langsam voran schreitet und in frühen Stadien keine vom Patienten wahrnehmbaren Symptome oder Schmerzen hervorruft. Dies erschwert eine frühzeitige Diagnose, welche aber umso wichtiger ist, da ein Glaukom bei Nicht-Behandlung zur Erblindung führen kann. Daher ist ein systematisches Glaukom-Screening erforderlich. Die DOG schafft drei Kriterien für das Vorliegen eines Offenwinkelglaukoms, von denen mindestens zwei erfüllt sein müssen:

 

  • Schäden des Sehnervs
  • Glaukom-typische Gesichtsfeldausfälle
  • ein wenigstens zeitweise erhöhter 
  • Augeninnendruck (> 21mmHg)

 

Ein anatomisch enger Kammerwinkel oder ein in höherem Alter durch Zell-Sedimente zugesetzter Kammerwinkel verhindern einen zügigen Abfluss des Kammerwassers, dieses staut sich auf, führt zu einem erhöhten Augeninnendruck und damit zur Schädigung der Nervenfasern am Sehnervenkopf. Dies tritt ohne Schmerzen auf und kann viele Jahre unbemerkt fortschreiten. Bei schlechter Durchblutung des Sehnervenkopfes kann auch ein scheinbar normaler Augeninnendruck individuell zu hoch sein, dabei spricht man vom häufig vorkommenden Normaldruckglaukom. Durch Schädigung der Nervenfasern entstehen Glaukom-typische bogenförmige Gesichtsfelddefekte, die durch noch intakte Bereiche überlagert werden und dadurch lange unbemerkt bleiben. Solch Gesichtsfelddefekte sind irreversibel und können nur durch frühzeitige Diagnose der Erkrankung verhindert werden. Eine erfolgreiche Therapie des Glaukoms kann diese Erkrankung nicht heilen, sondern weiteren Schaden nur verhindern bzw. vorbeugen.Messungen durch den Optometristen sollen vor allem Risikofaktoren eines Glaukoms oder einer anderen Netzhauterkrankung aufdecken, die sichere Diagnose kann nur durch einen Augenarzt erfolgen. Zwar dürfen Optometristen keine Diagnose stellen, wir ermitteln jedoch mit ausführlichen Tests, ob sich aus den Messergebnissen Auffälligkeiten und Risikofaktoren für eine Erkrankung ergeben und verweisen unsere Kunden bei Verdacht an ihren Augenarzt. Liegt beispielsweise ein konkreter Glaukomverdacht vor, werden die sich anschließenden Folgeuntersuchungen beim Augenarzt i.d.R. von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.